NABU Grafschaft Bentheim unterstützt des Projekt "BioGraf" der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim durch Aufstellung einer Starenkolonie, die Installation von Fledermauskästen und Mithilfe bei der Anpflanzung einer neuen Hecke.
Der Star ist mittlerweile eine gefährdete Art in Deutschland. Als Höhlenbrüter finden sie in unseren zunehmend ausgeräumten Landschaften immer weniger geeignete Brutplätze. Während der Balz im Frühling brilliert das Gefieder des Stars in besonders kräftigen Farben.
Foto: NABU/Dagmar Jelinek
Dem Mangel an geeigneten Brutplätzen kann durch die Anbringung von speziellen Starenkästen entgegen gewirkt werden; der Star nimmt diese gerne an. Da die Stare gerne in der Nähe zu Artgenossen brüten, können mehrere Kästen neben einander aufgehängt werden.
Foto: NABU/Bert Schreck
Der Star gilt als singfreudiger Vogel. Seine besondere Fähigkeit ist es, Laute und Geräusche, die er in seiner Umwelt wahrnimmt, mit in seinen Gesang einzubauen. So beinhaltet sein Gesang häufig Melodien anderer heimischer Vögel wie auch Zivilisationsgeräusche wie beispielsweise Handyklingeln.
Foto: NABU/Bert Schreck
Die neu gestaltete Naturschutzfläche mit extensivem Grünland und einem neuen Blühstreifen sowie die nahegelegenen Gewässerrandstreifen und Feldwege bieten zukünftig gute Nahrungshabitate für den Star. So entstand die Idee, auf der Projektfläche eine Starenkolonie aufzustellen. Der Bau und die Installation erfolgten durch den NABU. Die Materialkosten wurden dabei aus Mitteln eines Projektes aus dem Sommer 2021 bezahlt: Die Stadt Nordhorn und der NABU Grafschaft Bentheim hatten in einer gemeinsamen Aktion insgesamt rund 120 Nistkästen gegen einen Projektbeitrag i.H.v. 5,- EUR an Nordhorner Haushalte abgegeben. Mit den eigenommenen Projektgeldern wurde nun die Starenkolonie bezahlt. Die Konstruktion besteht aus 10 Staren-Nistkästen, installiert in rund 4m Höhe, und wird ergänzt um drei Fledermauskästen. Anfang März wurde die Starenkolonie mit Fledermauskästen vor Ort aufgestellt.
Fotos: NABU/Holger Hüsemann
Am hintersten der drei Masten der Kolonie befinden sich drei Fledermauskästen, die als Sommerquartier von verschiedenen der heimischen Fledermausarten genutzt werden können. Zudem wurde in einem Baum an der süd-östlichen Ecke der Naturschutzfläche ein spezieller Fledermauskasten aus Holzbeton als weiteres Sommerquartier für Fledermäuse angebracht.
Braunes Langohr Zwergfledermaus Fledermaus-Sommerquartier
(Foto: NABU/Ekhard Grimmberger) (Foto: NABU/Dietmar Nill) (Foto: NABU/Holger Hüsemann)
Zur Umgestaltung der Projektfläche gehört auch die Anpflanzung verschiedener Gehölze, um entlang des dort verlaufenden Gütsgrabens eine neue Hecke wachsen zu lassen. Anfang April wurden dazu rund 150 Sträucher, darunter Pfaffenhütchen, Weißdorn, Roter Hartriegel, Schwarzdorn und Salweide, von Mitarbeitern der Naturschutzstiftung und Aktiven des NABUs entlang des Grabens angepflanzt. Die Hecke wird zukünftig einer Vielzahl heimischer Tierarten, insbesondere natürlich Insekten und Vögeln, einen wertvollen neuen Lebensraum bieten.
Fotos: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim